GREENWASHING
In den letzten Jahren zeigten sich vermehrt Phänomene, die mit „Greenwashing, Pinkwashing oder Leanwashing“ bezeichnet wurden. Der Begriff „Greenwashing“ bezeichnet eine Art Werkzeug fürUnternehmen, ein umweltfreundliches Image zu vermitteln, ohne dass es dafür eine hinreichende Grundlage gäbe. Von Pinkwashing ist die Rede, wenn sich Unternehmen aus Marketinggründen mit der
LGBTIQ-Bewegung solidarisieren. Und Leanwashing, wenn ungesundes Essen als gesund verkauft wird. All diese Begriffe haben eines gemeinsam: Sie sind eine rechtliche
Grauzone - juristisch gesehen wird nicht gelogen ,sondern lediglich abgelenkt und bewusst in die Irre geführt. Verbraucher-Studien aus dem letzten Jahr zeigen, dass 40% der Produkte, die mit BIO, ÖKO, NATURSTROM ect. werben, nicht halten, was sie versprechen*. Konsequenzen gibt es für die Unternehmen keine.
Die beiden Artists stellen sich selbst die Frage, ob Greenwashing nicht schon längst ein gesellschaftliches Problem geworden ist.
Das Verhalten der Konzerne bringt auch die Haltung der Zivilbevölkerung zum Ausdruck.
Adaptieren wir Greenwashing unterbewusst in unser Privat-Leben? Die Installation greift den April 2020 auf, als weltweit Menschen auf
ihren Balkons standen und Pflegekräften für Ihren zermürbendenEinsatz applaudierten. Mehr gab es allerdings nicht. Weder haben
sich seither die Arbeitsverhältnisse geändert, noch wurde der Lohn-Tarif angepasst.
Ist Greenwashing vielleicht ein moralisch uneindeutiges, aber insgesamt für alle Beteiligten nützliches Verfahren? Ein Applaus für ein gutes Gewissen?
CREDITS
Installation:
Sven Sauer
CAROCORA
Sound:
redshift by michael-vignola