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KAMI

DIE ENTSTEHUNG MEDIALER GÖTTER

 

 

Aufstände, Protestbewegungen, Revolutionen  gibt es bereits seit Menschengedenken. Ein Beispiel ist die  Julirevolution 1830. Doch nie zuvor hatten Protestbewegung eine solche mediale Aufmerksamkeit wie heute. Wie wirkt sich diese Präsenz auf das Urteilsvermögen unserer Gesellschaft aus? 

 

Der Berliner Künstler Sven Sauer und der Dresdner Künstler Bony Stoev verfolgen seit zehn Jahren die Entwicklung von Demonstrationen auf der ganzen Welt. In der Serie „KAMI“ hinterfragen sie die durch die Medien gefärbten Wahrnehmung auf ihre Standfestigkeit.

 

Hong Kong, Athen, Istanbul, Nantes, Cairo - wenn Menschen auf die Straße gehen, um zu protestieren, stehen Fotografen  unsichtbar in einem kleinen Raum zwischen  Demonstranten und  Einsatzkräften. Die Fotos, die dort entstehen, verbreiten sich anschließend auf der ganzen Welt. Doch was sehen wir auf diesen Fotos?

Die immer schnellere digitale Erschließung unserer Welt erschafft eine neue Form der „Wahrheit“, der wir als Gesellschaft bedingungslos vertrauen. 

Sven Sauer und Bony Stoev misstrauen diesen Bildern, die wir täglich um uns herum vorfinden. Den tatsächlichen und denen in unseren Köpfen.

Wenn ein Demonstrant auf die Straße geht, möchte er  ein eindeutiges Ziel erreichen: das Aufzeigen eines Missstandes, der behoben werden soll.

Der Fotograf hat ein ganz eigenes Ziel: die Verbreitung des Fotos. Und das Medium, das das Foto abdruckt möchte seine Auflage steigern. Wir Leser sehen dieses Bild und projizieren unsere eigenen Hoffnungen in ein Magazin-Cover. Drei Perspektiven mit unterschiedlichen Erwartungen Zudem wurde eine Medienikone  geboren - ein Mischwesen, das verschiedenste Sehnsüchte abbildet - nur nicht die Realität“ sagt  Sven Sauer.

 

Welche Rolle nehmen diese künstlich erschaffenen Ikonen in unserer Kultur ein? 

Sven Sauer und Bony Stoev hinterfragen mit Kami die Seite, die der Betrachter einnimmt:

 

„Die Kami-Figuren sind nicht eindeutig. 

Es sind Chimären - bestehend aus Demonstranten, Medienikonen, Göttern und Polizeieinsatzkräften. Je nach eigenem Blickwinkel tritt der Aspekt des Wesens stärker hervor, den wir in ihm zu erblicken hoffe. Die Kamis werden zu den Wesen, die wir in ihnen sehen“, ergänzt Sven Sauer.

 

Sound-Künstler Bony Stoev fertigte speziell für Dresden eine raumfüllende Soundinstallation an.

Er greift das Thema „Reizgas“ auf. Seine  Klanginstallation gibt dem Besucher das Gefühl,  sich mitten in einer Demonstration zu befindent. Die Klanglandschaft verändert sich je nach Standpunkt des Betrachters.

Bony Stoev transformiert in seiner Installation das menschliche „Atmen“ als körperlich fühlbaren Ton. 

Woher kommt der Name Kami?

Der Begriff „Kami“ kommt aus dem Japanischen und steht für verehrte Geister oder Götter. Eine sinnentsprechende direkte Übersetzung ins Deutsche ist schwierig. Die „Kami“ weisen in ihrer Bedeutung typische Eigenschafen von Heiligen auf, wie z.B. Unendlichkeit, Allwissenheit, Unveränderbarkeit, Allmacht etc.

Darüber hinaus werden mit „Kami“ Ursachen für intensive, emotionale Reaktionen in zwischenmenschlichen Beziehungen beschrieben, z.B. Ehrfurcht, Faszination, Verwunderung, Angst oder andere Gefühle.

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Hintergrund der einzelnen Bildmotive am Beispiel der Umbrella-Revolution:

Eine Installation greift  eine Demonstration in Hong Kong  auf, bei der sich 100.000 Aktivisten mit einer Barrikade aus Regenschirmen gegen einen übermächtigen Apparat zur Wehr setzten. 

 

2014 wurden diese Proteste in Hongkong weltweit unter dem Titel „Umbrella-Revolution“ bekannt. Die Demonstranten nutzten ihre Regenschirme, um sich vor dem Pfefferspray der Einsatzkräfte zu schützen. 

Allerdings lehnten die Demonstranten diese Bezeichnung  ab. Der Titel „Umbrella Revolution“ kam erst durch die Medien auf, die durch die Verbreitung der immer gleichen Bildmotive eine Revolutions-Ikone schufen.

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Audio Guide 

Konzept
00:00 / 02:38
Begriff Kami
00:00 / 00:55
Statement Sven Sauer
00:00 / 01:46
Statement Bony Stoev
00:00 / 01:47
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AWARDS

 

Publikumspreis bei der Blauen Nacht 2019 in Nürnberg 

 

KOLLABORATIONSPARTNER

DRESDEN: 

CROMATICS GmbH

IM AUFTRAG DER 

STADT DRESDEN & DRESDEN 2025 KULTURHAUPTSTADT

CREDITS

 

KÜNSTLER:

SVEN SAUER

BONY STOEV

 

KURATION &

FACHPRESSE (KUNST):

Clara Sauer

 

VERANSTALTER:

CROMATICS

 

IM AUFTRAG DER 

STADT DRESDEN & DRESDEN 2025 KULTURHAUPTSTADT

STEPHAN HOFFMANN

VALENTINA MARCENARO

 

PRODUZENT:

KATHARINA ROSNER

 

EXEKUTIVER PRODUZENT:

ANDREAS SCHANZENBACH

 

STRATEGISCHE BERATUNG:

LARS RÖHER

 

PRESSEARBEIT:

LUCAS GÖRLACH

STEPHAN WIEGAND

KONRAD KÄSTNER

 

TECHNISCHE BERATUNG:

CHRISTIAN SCHUMANN

 

TECHNISCHE ENTWICKLUNG DES KUNSTWERKES:

PETER SCHNEEWOLF (AIDA)

DANIEL STERN

WILLI GLEIS (KAOS)

 

TECHNISCHE UMSETZUNG:

PMS

 

TECHNISCHER LEITER:

ENRICO DRESSLER

 

TECHNISCHE AUSFÜHRUNG:

STEFFEN MÜLLER

RALF SCHMIDT

HEIKO KLICK

TOM REITHMEIER

STEFFEN HUHN

 

SPONSORING:

PROGRESS FINANZPLANER

BENJAMIN BRUNNER

 

PHOTOGRAPH:

CARSTEN BEIER

 

POSTER-DESIGN:

TOBIAS RECHSTEINER

 

UNTERSTÜTZER:

NEONWORX

WIR GESTALTEN DRESDEN

 

AUDIOGUIDE:

SPEAKER SEARCH

SÖREN NEHE

JÖRN WITT

SPRECHER AUDIO-GUIDE:

PASCAL CÜRSGEN

 

AUTO-KRAN:

FELBERMEYER KRANVERLEIH

 

AUFBAU DES KUNSTWERKS:

JAN MACKE

ALEXANDRA MESCH

OLIVER FRANK

BENJAMIN BRUNNER

ALEXANDER HENKE

SUSANNE HÖRENZ

SEBASTIAN KOST

ILJA ALMENDINGER

SASKIA HESSE

JUDITH KOLENDER

MICHAEL KLAGES

MAX PIETZSCH

SOPHIA KONTOS

JULIANE HORN

SOPHIA LITTKOPF

MIT UNTERSTÜTZUNG:

STIFTUNG FRAUENKIRCHE DRESDEN

 

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