DECISIONS

Wie sieht unser Wald im Jahr 2070 aus?

Die Wirtschaftswissenschaftlerin Ulrike Hermann wurde gefragt, was ihr in den Sinn kommt, wenn sie an die Zukunft denkt? 

Sie antwortete: "Was mich wirklich bedrück, ist, daß der Wald nicht überleben wird.

Das wir die Optische Heimat unserer Kindheit verlieren werden."

Über den richtigen Umgang mit dieser Bedrohung ist ein heftiger Streit entbrannt, der Politik und Wissenschaft in zwei Lager spaltet.

Die Installation entstand in einem Waldstück in der Größe von 20 000m2 auf dem Schemerlicht Festival. 

68 Ringleuchten wurden im Wald installiert. In der Dunkelheit verschwand der Wald.

Lediglich rot leuchtenden Baumstümpfe blieben zurück. Die Installation sammelt Datensätze darüber, welche Baumpopulationen in Europa bis 2070 verschwunden sein werden.

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Ca. 1/3 der Erdoberfläche besteht aus Wald. Doch aktuelle Entwicklungen zeigen, das das  weltweite Waldsterben nicht mehr aufzuhalten ist. 50 % aller Baumarten in Europa werden in den kommenden Jahren verschwinden (ONF).

Wälder sind nicht nur Sauerstoffquelle, sondern speichern zudem CO2. Der Baum lagert dies solange ein, bis er stirbt. Sobald er sich zu fruchtbarem Boden zersetzt, wird das CO2 frei gelassen.

Dieser Kreislauf ist ein natürliches Phänomen. Doch aktuelle Waldbrände und die Folgen der Erderwärmung haben die Geschwindigkeit dieses Zyklus beschleunigt.

Du ohnehin schon erhöhte CO2 Vorkommen in der Atmosphäre sind, wird jeder sterbende Baum zu einer zusätzlichen Gefahr für den Menschen.

Über den richtigen Umgang mit dieser Bedrohung ist ein heftiger Streit entbrannt, der Politik und Wissenschaft in zwei Lager spaltet:

Die eine Seite fordert die sofortige Abholzung des sterbenden Waldes, bevor dieser sein CO2 frei setzt. Resistentere Baumarten sollen gepflanzt werden.

Das andere Lager geht davon aus, dass nur der Boden aus abgestorbenen Bäumen, die Grundlage für einen widerstandsfähigen Wald der Zukunft sein kann. 

In einer Welt, die mit den schnellen Reaktionen des Klimawandels umgehen muß,  ist es schwieriger geworden, richtige Entscheidungen zu treffen. Die Komplexität der Auswirkungen steigt.

Zu groß ist oft die Politische Angst, die nächste Amtszeit zu gefährden.